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Cake day: June 22nd, 2023

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  • Natürlich ist es Sippenhaft, wenn du unterstellst, Milliardäre bezahlen ihre Angestellten schlecht.

    Ich sagte nicht schlecht, sondern fair. Wenn ein Angestellter einen Lohn bekommt, der ihm ermöglicht, sich selbst und seine Familie mit Nahrung, Kleidung, Wärme im Winter, einem Dach über dem Kopf usw zu versorgen, vielleicht alle ein bisschen zwei Jahre einen Urlaub, ein bis zwei Autos und ein paar Annehmlichkeiten und dergleichen zu bezahlen und keine Angst haben muss bei ein paar Schwierigkeiten gleich alles verkaufen zu müssen und ohne alles dazustehen, dann kann man das eine gute Bezahlung nennen. Wenn aber sein Chef oder die Firmeninhaber das drölfzigfache an Vermögen, Kaufkraft und Einfluss bekommt, ist das nichtsdestotrotz keine faire Bezahlung.

    Was du über Milliardäre sagst, könnten Menschen aus Madagaskar Mosambik usw. 1 zu 1 über dich sagen.

    Nein, eben nicht. Ich habe nur die Wahl, meinen „Fußabdruck“ so klein wie möglich zu halten und meine Meinung kundzutun oder komplett aus der Gesellschaft auszusteigen. Ich kann nicht, wie Milliardäre, Zeitungen und Lobbyisten kaufen, meine Mitarbeiter fairer bezahlen oder die Rohstoffe für meine Produktion nach fairtrade-Bedingungen auswählen und beschaffen. Oder anders ausgedrückt: ich tue aktuell, was mir möglich und zumutbar ist. Würde ein Milliardär machen, was möglich und zumutbar ist, wäre er kein Milliardär mehr.

    Ein letzter Versuch, wenn du es dann nicht verstehst, kann ich dir auch nicht helfen: die Entscheidungen, die du treffen musst, um ein Milliardär zu sein, machen dich zu einem schlechten Menschen.

    Edit:

    Oder sie denken halt wie ich

    Wer hält sich jetzt für moralisch überlegen?



  • Ich habe dich nicht beleidigt. Nur deine Argumentationsweise angegriffen.

    Ich nehme auch niemanden in Sippenhaft, ich greife die Entscheidungen an, die dazu führen, dass man Milliardär wird oder bleibt. Denn Milliardäre treffen bewusst die Entscheidung, ihre Angestellten nicht fair zu bezahlen.

    Und genau das ist der Unterschied zwischen mir, der in eine Gesellschaft hineingeboren wird und versucht, darin zu überleben, und jemandem der wirklich etwas ändern könnte.
    Ich kann wählen gehen, meine Kleidung fairtrade und öko kaufen, mit dem Bus fahren, vegan sein (und ja, ich bin alles davon, sogar meine Technik ist größtenteils sehr alt und/oder gebraucht erworben) und meine Meinung über die ethische Unmöglichkeit von Freihandelsabkommen, die afrikanische Landwirte in den Ruin treiben, ins Netz kotzen. Mein individueller Einfluss ist dabei aber annähernd null und alles, was ich mache, hilft nur mir selber, mein Gewissen zu beruhigen.
    Ein Milliardär könnte deutlich mehr tun. Ein Milliardär wird man aber nicht, wenn man deutlich mehr macht. Wer seine Arbeiter fair bezahlt, Gewinnmargen nicht maximiert, Rohstoffe nicht möglichst günstig einkauft usw., wird nicht Milliardär. Wer Milliarden erbt kann nur Milliardär bleiben, wenn er diese Milliarden nicht einsetzt, um die Missstände systematisch anzugehen. Ein paar Wohltätigkeitsstiftungen zwecks Steuerersparnis zu finanzieren ist bestenfalls Nicewashing, hat aber keinen nachhaltigen Effekt.
    Wer diese Entscheidungen so trifft, dass er Milliardär wird oder bleibt, ist in meinen Augen kein guter Mensch, und ergo kannst du in meinen Augen kein guter Mensch und Milliardär sein. Das ist keine Sippenhaft, das ist die Kritik spezifischer Entscheidungen.














  • Bist du jemals über frisch gewischten Boden gelaufen? Es werden immer Abdrücke hinterlassen.

    Meine Fresse, muss man hier recht jedes Mal, wenn man ein Meme über kleine Unannehmlichkeitwn postet, eine Abhandlung darüber schreiben, warum es eine Unannehmlichkeit darstellt und wie diese Unannehmlichkeit entstanden ist? Fragst du auch nach einer Rechtfertigung, warum jemand keine Gummistiefel dabei hat wenn er sich über Pfützen auf dem Gehweg aufregt oder was?