Ein Computer als Schiedsrichter: Die Dinosaurier wären wahrscheinlich auch ohne den berühmten Asteroideneinschlag vor 66 Millionen Jahren ausgestorben, wie nun ein Computermodell praktisch ohne menschliches Zutun ermittelt hat. Demnach hätte auch die massive vulkanische Aktivität in Westindien damals ausgereicht, um den Dinosauriern ein Ende zu bereiten, wie die Entwickler des Modells in „Science“ berichten. Dies könnte die langanhaltende Debatte um die ausschlaggebende Ursache dieses Massenaussterbens klären helfen.
Wer also war der Dinokiller? Nach über 300.000 durchgespielten Szenarien kam das Computermodell zu dem Schluss, dass sowohl der Asteroid als auch die Vulkane Anteil am Tod der Dinosaurier hatten. Aber: Die vulkanischen Gase des westindischen Dekkan-Trapps hätten wahrscheinlich auch allein ausgereicht, um ein globales Massensterben auszulösen. Während seiner eine Million Jahre andauernden Eruptionen setzte das Vulkangebiet demnach schätzungsweise 10,4 Billionen Tonnen Kohlendioxid und 9,3 Billionen Tonnen Schwefel in die Atmosphäre frei. Genug, um dem irdischen Leben derart unwirtliche Bedingungen zu bescheren, dass ein Großteil davon ausstirbt.
Damit sind Vulkane wohl die mörderischten Gebilde auf der Erde. Das größte Massenausterben der Erdgeschichte, das Perm-Trias-Ereignis, wurde vermutlich auch durch vulkanische Aktivität verursacht. Das hat damals übrigens den Weg für die Dinosaurier geebnet.