Wirklich jedes Mal, wenn ich mein Rad am Bahnhof geparkt hab, war irgendwas kaputt. Würden am Autoparkplatz jeden Tag die Außenspiegel von Autos abgetreten werden, da wäre was los in der Stadt. Vermutlich gäbs dann sofort Videoüberwachung und die Polizei würde ihre Streifen erhöhen. Zusätzlich noch große Berichterstattung in den lokalen Medien.
Aber so ist es ja nur ein Fahrrad. Und Bahnhof ist ja eh speziell. Kann man nichts machen. Sorry, bro.
Hab einen Korb am Fahrrad und offenbar fällt es vielen Leuten schwer, den von einem Mülleimer zu unterscheiden. Wenn regelmäßig Autos Dönerpapier mit Dönerresten und Bäckertüten unter die Scheibenwischer geklemmt würden, wäre das Geschrei sicher auch größer. Oder ein angebissener Apfel oder leere Getränkedosen und Bierflaschen auf dem Dach. Ich weiß, Flyer bekommen die auch, aber das ist noch der erträglichste Müll, den kann man wenigstens einstecken und später wegwerfen und muss nicht erst kostenlose Müllabfuhr spielen.
Fairer weise sind Schäden an Autos oft teurer als ein ganzes Fahrrad, je nachdem was.
Viel schlimmer noch: Für jedes Fahrrad hätte auch ein Auto verkauft werden können! Das ist am Ende ein doppelter Diebstahl an der Automobilindustrie und es stimmt, man sollte dagegen vorgehen, indem man endlich mehr Fahrradwege zurückbaut und Fahrräder drakonisch besteuert oder am besten gleich verbietet!
Ihr Volker Wissing
Die vom BmV beauftragten “Fahrrad Entsorgungsdienste” setzen ihre Erfolge fort. Bitte sehen Sie von einer Meldung bei der Polizei ab, wenn ihr Fahrrad ordnungsgemäß entsorgt wurde. Die durch Recycling gewonnenen Rohstoffe werden der Autoindustrie zugeführt.
*auf Ihre Kosten. Rechnung anbei
Ein absolut unterschätztes Problem, bei dem hart durchgegriffen werden sollte.
In meiner neuen Wohnung in Berlin wurde mir am Abend des Einzugtags das Rad gestohlen. Ich hatte da noch keinen Keller und musste es deshalb für eine Nacht draußen ansperren. Joa, lief so semi.
Bisschen Bikesharing. Nächstes Mal nimmst du halt einfach eins, wenn du eins brauchst.
Schade, dass sie die gemeldeten Fälle nicht auf die Einwohnerzahl normiert haben.
Das gleiche habe ich mir auch gedacht. Ein klick später: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/165154/umfrage/fahrraddiebstaehle-in-deutschland-2009/
Nice, danke!
Da kann man jetzt richtig anfangen sich über die Unterschiede Gedanken zu machen, z.B. ob München (so niedrig, dass sie nicht mehr in dieser Liste auftauchen) irgendwas besser macht, als z.B. Bremen. Oder, ob es nur wieder die andere Sozialstruktur ist, oder sowas. Edit: vermutlich wegen des niedrigeren Radverkehrsanteils?
Wow, warum ist der Anteil der aufgeklärten Fälle in Magdeburg so hoch?
Es sind inzwischen vielfach spezialisierte Banden. Wenn man mal tatsächlich ermittelt, dann nimmt man auch gleich ein paar Serientäter hoch.
Man muss eben nur mal tatsächlich ermitteln…
Ich weiß zumindest von einem Fall, bei dem gleich über 100 gestohlene Räder gefunden wurden. Aber den Rest kann ich mir auch nicht erklären, obwohl ich in Magdeburg wohne und Fahrradverkäufer bin 😅
Ein Kollege hat sein geklautes Rad sogar zwei Tage später auf Kleinanzeigen gesehen. Hat er der Polizei mitgeteilt. Passiert ist trotzdem nix. War dann halt nach paar Stunden weg. Machste nix.
Ne Bekannte hatte ihr Rad auch auf Kleinanzeigen wiedergefunden. Innerhalb von ein paar Stunden hatte sie es wieder. Die Polizei hat es “gekauft” und dann bei der Übergabe die Typen verhaftet.
Schön, mal eine positive Anekdote zu hören. Danke!
Dass ein Fahrrad ohne Indizien schwer wiederzufinden ist, verstehe ich ja. Dass die Polizei aber selbst dann nicht handelt, wenn man ihnen genau sagen kann, wo es steht und vielleicht sogar wer es geklaut hat, macht mich immer wieder sprachlos.
Wenn Interesse da wäre könnte man wenigstens verhindern, dass innerhalb der EU geklaute Fahrräder ohne größere Hürden verkauft werden können. Internationale Datenbank mit als gestohlen gemeldeten Rahmennummern, Kontrollen auf Gebrauchradmärkten und vielleicht auch hier und da mal ein oaar Stichproben im Verkehr oder bei geparkten Rädern. Frei verfügbare App mit der man den Status von Rahmennummern selbst prüfen kann. Wenn die Räder einmal im Ausland angekommen sind wird’s natürlich schwer.
Das ist wohl alles Wunschdenken. Aber etwas mehr als “ich schreibs auch ein Stück Papier und werfe es in ein paar Tagen weg” wäre schön wünschenswert.
Klingt doch nach nem super Projekt. Klar. Staatlich bzw. behördlich geführt wär das besser, aber wenn die nich wollen.
Zumindest würde es Käufern einen Ansatz geben (gerade bei so Käufen auf Kleinanzeigen) , ob sie nem Betrüger oder Dieb zum Opfer fallen. Und wenn man das weiter spinnt könnte man in dem Fall direkt Meldung machen.
Wenn dieses System eine kritische Masse erreichen würde, könnten Fahrraddiebe zumindest lokal kein schnelles Geschäft mehr machen, da die Leute (zumindest die denen es nich egal is ob sie ein geklautes Fahrrad kaufen) bei nem Kauf immer die Rahmennummer verifizieren wollen würden und die dann entweder entfernt wurde (damit verdächtig) oder eben schon gemeldet ist. Damit würde nur noch der Export ins Ausland übrig bleiben und damit wieder eher Richtung organisierte Kriminalität gehen. Die Frage is dann wie weit weg müsste diejenigen diese Räder dann bringen, damit das System nicht mehr funktioniert? Aber um den lokalen Gebrauchtmarkt ein wenig zuverlässiger zu machen, würde das fürs erste ja schon helfen.
Ich würd das mal auf de_EDV diskutieren wollen (zwecks Architektur und so), wenn da Interesse besteht. Zumindest ich als Besitzer eines nich ganz so günstigen Fahrrads fänd das nich so doof.
Das mit der kritischen Masse wird das Problem sein. Denke das läuft nur dann brauchbar an, wenn die Behörden mitspielen. Dann wäre auch sichergestellt, dass in der Datenbank nur Nummern von tatsächlich gestohlenen Fahrrädern stehen und niemand sich da einen Spaß macht wahrlos Fahrräder als gestohlen zu melden. Die Software dafür wäre selbst auf europäischem Maßstab gesehen “vergleichsweise” simple. Der größte Aufwand wird in den Prozesse stecken, wie z.B.: wie verteile ich zuverlässig Zugänge an die Polizeireviere und alles was damit zusammen hängt. Audit/Logging/Monitoring/… das ganze Drumherum…
Wobei man die Rahmennummern auch nicht gerade im Vorbeigehen prüfen kann. Dafür musst du nicht selten erstmal das Rad umdrehen und dann vermutlich noch 2cm Dreck runterkratzen um die eingestanzte Nummer zu erkennen.
Man sieht, Fahrraddiebstahl lohnt sich.
Die Dunkelziffer ist sicher noch viel höher. Hab mein gestohlenes gar nicht erst gemeldet weil da kümmert sich eh niemand drum.
Ich hab gestohlene Räder auch immer nur angezeigt weil die Versicherung das so wollte. Ansonsten ist das verschwendete Zeit, weil die Cops eh nichts machen außer dir nach ein paar Monaten einen Brief zu schreiben dass das Verfahren ergebnislos eingestellt wurde.
Eh, ich hab von zwei gestohlenen bisher immerhin eins wiederbekommen, nach ner Razzia in der Bude eines Junkies. 50% passt mir.
Mir ist vor vielen Jahren in Potsdam das Fahrrad aus dem Keller geklaut worden. Studenten-WG in einem normalen Wohnhaus, Gemeinschaftskeller, in den man ohne Hausschlüssel aber nicht reinkam. Das eine Mal, wo ich vergessen hatte, mein Fahrrad noch mal extra anzuschließen, war es am nächsten Morgen weg. Mann, war ich sauer. Natürlich auch nie aufgeklärt, die Polizei hat mir nicht mal in irgendeiner Art und Weise Hoffnungen gemacht.
Ist das schon Anstiftung zum Diebstahl?
Und wie lösen wir das, ohne ein Überwachungssystem zu bauen?
Es würde schon enorm helfen, wenn Fahrraddiebstähle grenzübergreifend verfolgt werden würden.
Dann müsste die PiS Partei ja eingestehen, dass vielleicht soch nicht immer die Deutschen die Bösen sind… Das wird also nicht passieren, zumal Schmuggel und Hehlerei von gestohlenen Fahrzeugen ein einträgliches Geschäft für die Regierung sein dürfte, zumindest bei PKW.
Das geht nur mit der Chatüberwachung!
/s
Vorratsdatenspeicherung tut’s zur Not auch
Fahrraddatenspeicherung wann?
Schritt 1: erstmal anfangen überhaupt zu ermitteln.
Schritt 2: Müssen wir uns erst in 100 Jahren überlegen, wenn Schritt 1 so langsam umgesetzt wird.
Ein Anfangsschritt wäre es zu verstehen, warum sie geklaut werden, welche Bedürfnisse dahinter stehen.
Geht es um den gelegentlichen chaotischen Heimweg? Sind es organisierte Banden aus dem Ausland? Spielt es eine Rolle, ob Opfer und Täter sich kennen? Gibt es Korrelationen mit ÖPNV oder dessen Abwesenheit? Welche Rolle spielt Geld? Was passiert mit den Rädern nach dem Diebstahl?
Je nach dem, wie die Antworten auf solche Fragen ausfallen, könnten unterschiedliche Maßnahmen wirksam sein.
Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, dass mit “Kostenlose Stadträder für alle” viel erreicht werden könnte. Außer organisierte Banden aus dem Ausland spielen eine nennenswerte Rolle. Für die wäre das natürlich prima, ohne das Problem zu lösen.
Dennoch, so wahnsinnig wertvoll sind massenproduzierte Fahrräder für Industrienationen im Jahr 2023 doch gar nicht mehr. Wie viel Fahrräder bräuchten wir, um den Markt inklusive Schwarzmarkt zu sättigen?
Vielleicht wenigstens in Fällen, in denen es Hinweise gibt (Airtag, Fahrrad stand in abgeschlossenem Gemeinschaftskeller und ist wahrscheinlich mit Schlüssel geklaut worden, Fahrrad am nächsten Tag auf Kleinanzeigen entdeckt,…), mal anfangen wirklich zu ermitteln.
Ist ein schwieriges Thema, weil es auch so dermaßen leicht ist ein Fahrrad zu klauen. Leider machen es viele den Dieben aber auch extrem einfach. Ich sehe häufig Fahrräder ohne Absicherung am Supermarkt, da könnte einfach einer aufsteigen und wegfahren. Viel öfter jedoch sehe ich Kabelschlösser & Nummernschlösser, welche immens einfach zu knacken sind. Aber auch politisch fehlt da oft der Wille vernünftige Abstellmöglichkeiten zu schaffen.
Die Polizei könnte z.B. Fahrräder an Hotspots als Bait aufstellen mit einem Sender drin. Wenn man wollte könnte man die Banden erwischen, oder ihnen das Leben zumindest deutlich schwerer machen.
Aber “ich habe gestern eine Bande von Fahrraddieben ausgehoben” klingt halt nicht so geil wie “Gestern wieder zwei Drogenhändler im Park dingfest gemacht.”
Kaum ein Fahrraddiebstahl passiert vor dem Supermarkt.
Wieso sollte ein Nummernschloss so leicht zu knacken sein? Mal eben mit der extra großen Zange durchschnipsen geht da eindeutig einfacher als mal eben die Kombinationen durchzuprobieren…
Als Referenz: Sagen wir jemand ist sehr geschickt und probiert 4 Kombinationen pro Sekunden durch, dann muss er immer noch diverse Minuten fummeln für das primitivste Schloss. Bei 5-Stellen sind es dann schon mehrere Stunden - hab das mal eben überschlagen… so ca. 3-4 Stunden im statistischen Mittel. Das ist nichts für Gelegenheitsdiebe, die das nur stehlen, weil man es ihnen so leicht gemacht hat.
Wenn du dich natürlich beschweren willst, dass Leute ihre Fahräder gar nicht oder nur ab- statt anschließen, wäre ich bei dir.
Du gehst davon aus, dass man bei 0 anfängt und die Kombination am Ende liegt. Dem ist aber in der Regel eben nicht so. Die meisten Nummernschlösser hast du in wenigen Minuten offen, bei den kleinen vermutlich sogar unter einer Minute wenn du flinke Finger hast. Die Teile haben aber in der Regel auch minderwertige Schließmechanismen & Verbindungsstücke, wodurch man die teilweise mit einem stabilen Ast oder anderem Hebelwerkzeug aufdrehen kann. Geht nun aber schon arg an meinem Kommentar vorbei.
Nein, ich gehe davon aus, dass man im Durchschnitt die Hälfte durchprobieren muss. Deshalb hab ich das statistische Mittel ja erwähnt. Dass kann man sicherlich noch optimieren, wenn man davon ausgeht, dass Menschen gerne dumme Codes verwenden und z.B. erst die Kombinationen, die ein Datum darstellen, testet. Aber da sind wir dann auch wieder ganz weit von Gelegeneheitsdieben entfernt.
Und dein zweites Argument ist eigentlich dein erstes gegen billige Schlösser und hat nichts mit Zahlen vs. Schlüssel zu tun.
Zumindest bei den günstigen Zahlenschlössern braucht man aber nicht probieren. Wenn man das Schloss auf Spannung bringt und dann langsam die Rädchen dreht kann man die Rastungen spüren.
Ich bin Grobmotoriker und hab so beim ersten Versuch das Billo-Zahlenschloss meines Mitbewohners in unter zwei Minuten aufbekommen - mit Erfahrung und Fingerspitzengefühl geht das sicherlich wesentlich schneller.
Mein Argument war, dass viele es den Dieben zu einfach machen. Aber das weißt du eigentlich auch selbst.
Und dem hab ich auch an keiner Stelle widersprochen. Ich habe ganz konkret gefragt: “Wieso sollte ein Nummernschloss so leicht zu knacken sein?”
Und deine Reaktion war, mir zu erzählen, dass ich Mathe nicht verstehen (als wäre 100000[Kombinationen]/(2[Mittelwert der benötigten Versuche]*4[Versuche pro Sekunde]6060) = x[Zeit in Stunden] höhere Mathematik).
Und überhaupt sei es bei billigen Schlössern so, das… Nee, das hatte ich nicht gefragt.
Also ja, Leute machen es Dieben zu einfach. Weil sie keine Schlösser verwenden. Oder billigen Müll. Du must nicht schnippisch werden und so tun als hätte ich das bezweifelt.
Ich wollte nur wissen, ob es einen tatsächlichen Unterschied bei Zahlenschlössern gibt, von dem ich nichts weiß und der diese für Gelegenheitsdiebe viel attaktiver macht als ein gleichwertiges Schloss mit Schlüssel.
Alter Verwalter…
Wir wären keine Nerds, wenn wir das nicht analysieren würden. So, jeder kauft sich morgen ein Zahlenschloss und stoppt die Zeit, wie lange man gebraucht hat, bis es offen war :D
Wenns eigene Rad geklaut wird einfach ein anderes lauten, so wies ausschaut muss man sich da ja nur wenig Sorgen machen.
Entweder Stuttgart hat keine Fahrraddiebstähle oder Mercedes baut keine Fahrräder.
Ich würde vermuten in Stuttgart fahren weniger Leute mit dem Fahrrad, weil man da sehr schnell einiges an Höhenmetern zusammen bekommt (zumindest die Städte auf der Liste, in denen ich schon mal war, sind alle deutlich flacher). Das macht das Fahrrad für den Alltag schon deutlich weniger attraktiv. Aber die generelle Autoliebe kommt bestimmt dazu – es gibt halt keine Fahrräder “vom Daimler”, wie du schon sagst (edit: und auch keine gute Fahrradinfrastruktur).
Mein pissgelbes Baumarkt-Mifa-Mountainbike ist jetzt schon fast 15 Jahre alt. Ich wurde bereits ein paar Mal von Passanten darauf angesprochen, dass das ja echt schon Vintage ist und total gut aussieht.
Langsam bekomme ich Angst, dass es mir geklaut wird. :( Vor 15 Jahren war es halt spottbillig und sieht sehr auffällig aus, da habe ich mir gar keine Sorgen gemacht, dass es geklaut wird. Aber jetzt, wo einige Leute scheinbar Interesse daran entwickeln…
Ich hatte mir vor einem Jahr mal ein weiteres Baumarkt-MTB zugelegt und gemerkt, wie sehr die Qualität inzwischen nachgelassen hat. Beim Rahmen wurde Material eingespart wo es nur ging und schon nach dem ersten Regenfall war ein Großteil der Schrauben rostig. Die alte Kiste mit ihrer guten Verarbeitungsqualität ist echt was wert.