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Cake day: March 13th, 2025

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  • Da würde ich widersprechen wollen: Es gibt Nachrichten, die sind für mich und alle Bundesbürger irgendwie relevant. Die Koalitionsverhandlungen. Die Geschichte mit den Zöllen. Der Absturz der SpaceX Falcon ins Kanzleramt. Die Entdeckung von Gehirnparasiten in Laugenbretzeln von Ditsch. Die Debatte um ein Mindesttempo 30 innerorts.

    Und dann gibt es Nachrichten, die erstmal nur regional interessant sind: Bäcker Müller schließt. Das Freibad PlitschPlatschBadewelt Öhrlinghausen wird saniert. Die Landesstraße 1483 zwischen Kaff 1 und Kaff 2 wird gesperrt wegen Alieninvasion. Und dazu gehört erstmal grundsätzlich auch lokale Kriminalität. Dass sich zwei Idioten hinter dem Bahnhof geprügelt haben, ist eine Lokalnachricht. Dass Rentner Herbert Mayer zwei Autos gerammt hat, auch.

    Das Internet neigt aber dazu, dass solche Lokalnachrichten dann überregional gepusht werden. Die AfD macht das mustergültig mit Kriminalität von Migranten und diesen Messerangriffen. Sie nimmt sich Lokalnachrichten und pusht sie überregional. Dabei ist das halt das kriminelle Grundrauschen, was überall vorhanden ist. In Deutschland passieren z.B. so ~250 Morde pro Jahr, ich könnte hier also jeden zweiten Tag über einen Mord posten und das halbe Forum mit Meldungen über Schlägereien fluten. Relevant ist das alles nicht


  • Für Rutzke stand fest: Es muss sich etwas am Image des Ostens ändern. Er denkt so bis heute. Und versucht bei sich vor Ort mit Beispiel voranzugehen. „Wenn mich jemand fragt, was ich vom blau Wählen halte, sage ich: Aus meiner unternehmerischen Sicht schadet Fremdenfeindlichkeit unserer Region.“ Was er sich häufiger wünsche? „Widerspruch beim Stammtisch.“ In diesem Jahr will „Welcome Saxony“ sein Konzept auf ganz Deutschland ausweiten. Unter dem Label „Welcome Germany“ sollen sich Unternehmen aus ganz Deutschland zusammentun und über Maßnahmen für mehr Fachkräfte beraten. Schließlich war Misstrauen gegenüber Fremden eines nie: eine exklusiv sächsische Eigenart.

    Klingt alles nett, trifft meiner Meinung nach aber nicht eines der größten Probleme solcher Orte: Die offene Gewalt und Bedrohung durch Neonazis. Dann stehst du auf einem Volksfest und wirst beschimpft oder bedroht. Dann wirst du verprügelt oder im Bus blöd angemacht. Dann hast du ständig richtig blöde Begegnungen mit Mitmenschen, die dir genau zeigen, wie rechtsextrem sie sind. Wir haben auch schon Nazis gesehen, die Häuser von Migranten und Linken beschmieren oder mit Böllern angreifen.

    Das führt dann über kurz oder lang dazu, dass du dich dort nicht wohlfühlst. Was ja auch verständlich ist, du wirst ja aktiv bedroht. Die Polizei macht nichts und dann gehen die Leute irgendwann doch woanders hin.








  • Wenn ich die Umfragen richtig deute, dann hat jede Partei eine recht harte Kernwählerschaft. Die Grünen haben ihre Prozente und die knackt auch keine noch so harte Anti-Kampagne. Und die Oma, die seit Adenauer CDU wählt, die wird nicht plötzlich SPD wählen. Und dann gibt es so ein freies Wählerpotential, welches dann je nach Stimmungslage zwischen den Parteien schwankt.

    Das sieht man dann immer schön bei den Wählerwanderungen: Keine Ahnung, was Leute motiviert von der FDP zu den Grünen oder von den Grünen zur AfD zu wechseln. Aber im Endeffekt sind es genau diese Leute, die dann diese wöchentlichen prozentualen Schwankungen bei den Wahlumfragen produzieren je nach medialer Stimmungslage.

    (und dass die CDU verliert, ist meiner Meinung nach jetzt doch noch was anderes, denn Merz hat ja einen der wohl verlogensten Wahlkämpfe überhaupt geführt. Das merken Menschen)






  • Ich versteh es auch nicht. Ich kann ja verstehen, dass man für TikTok andere Inhalte braucht als für Twitter. Aber wenn ich eh schon Posts für Twitter erstelle, dann kann ich sie auch mit null Aufwand auch direkt auf Mastodon & BlueSky posten. Dafür gibt es sogar Tools, die automatisch alle Netzwerke bespaßen.

    Und es sind ja nicht nur Politiker: Es gibt z.B. noch genügend Polizeien, die wichtige Meldungen und Infos nur auf Twitter posten, wo sie keine Sau lesen kann



  • Also wenn ich das richtig sehe, nimmt er eine Karte der nächtlichen Beleuchtung, welche gerne als Indikator für wirtschaftliche Aktivität genommen wird. Das kann man machen, ist aber aus meiner Sicht nicht für Deutschland nicht wirklich sauber. Wenn wir keine besseren Daten haben wie etwa für Nordkorea dann ist das eine gute Annäherung, aber für Deutschland haben wir sehr feingliedrige Wirtschafts- und Bevölkerungsstatistiken, die auch regional unterschiedlich aufgelöst sind.

    Aber was sehen wir? Im Kern ist das ja bis auf diverse Ausnahmen erstmal eine Darstellung der Bevölkerungsdichte. Viel Licht = viel Bevölkerung = viel Wirtschaft, um es mal platt zu sagen. Wir sehen das, was wir eh schon wissen: Am Rhein, in Frankfurt, Mannheim, Stuttgart und dem Ruhrgebiet wohnen viele Menschen.

    Und jetzt ist die Frage: Wohnen in der Gegend so viele Menschen, wegen der Römer oder aus anderen Faktoren? Wir wissen, dass einige Städte durch die Römer gegründet oder groß geworden sind. Köln, Trier, Mainz. Andere Städte hingegen haben nach der Römerzeit ihre Wichtigkeit verloren - Xanten etwa. Wir wissen aus dem Ruhrgebiet, dass es dort halt auch mit dem Hellweg vorrömische Handelswege und Siedlungen gab, dass die Römer dort vorgestoßen sind, nicht richtig Fuß gefasst haben, aber dass der große Bevölkerungsboom, den man auf der Karte sieht, natürlich dann durch die Kohle kam. Wir wissen auch, dass es aktuell starke Bevölkerungswanderungen gab und gibt - die ehemalige DDR nach der Wende ist hier das beste Beispiel. Wenn dort weniger ökonomische Aktivität/Licht ist, dann kann man natürlich überlegen, ob das mit den Römern zu tun hat oder ob die naheliegende Erklärung irgendwas mit der DDR, den Sowjets oder dem Kaiserreich zu tun hat.

    Wenn wir z.B. mal eine Bevölkerungsdichtenkarte aus 1910 daneben legen, dann sehen wir gerade in Bayern und München, wie sehr das letzte Jahrhundert Veränderungen gebracht hat. Das Wachstum Münchens kann ich also z.B. nicht mit den Römern erklären, weil es anscheinend zwischendrin nicht vorhanden war. Und man sieht auch krass, wie sehr Sachsen abgehängt wurde, was im Zweifelsfall die Menschen dort mehr prägt als irgendwelche römischen Thermenruinen.

    Und das ist auch genau das, was mich an der Studie stört: Wir wissen ja, dass die süddeutschen Regionen gerade wirtschaftlich boomen und massenhaft wachsen. Das ist aber ein Phänomen der BRD. Dazu kommt auch noch der geographische Faktor - Main und Neckar sind praktischerweise auf der Karte oben nicht eingezeichnet, aber halt wichtige Verkehrswege, genau wie der Rhein. Und die waren auch schon in vorrömischer Zeit wichtig, genau wie große Flüsse überall weltweit halt extrem wichtig als Siedlungs- und Handelsraum.




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    3 days ago

    Ich finde online auf allen Seiten nur diese Information, die alle wohl auf die gleiche Pressemitteilung oder dpa Meldung zurückgehen. Der eigentliche Beschluss ist auch auf der Seite der Verkehrsministerkonferenz Stand gestern Abend nicht online:

    Die Kosten für den Führerschein sind zuletzt stark gestiegen. Mehrere Tausend Euro müssen angehende Autofahrer einplanen. Die Verkehrsminister der Länder finden das zu viel - und fordern den Bund zum Handeln auf. Die Verkehrsminister der Länder setzen sich beim Bund dafür ein, die Führerscheinprüfung für Autofahrer-Neulinge wieder erschwinglicher zu machen. Vor allem die theoretische Ausbildung werde als überfrachtet angesehen, was zu hohen Durchfallquoten und damit verbunden zu einer Kostensteigerung führe, sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) der Nachrichtenagentur dpa auf der Verkehrsministerkonferenz in Nürnberg. “Der Führerschein kostet für junge Leute bis zu 4.000 Euro”, sagte Bernreiter. Die Kosten müssten reduziert werden, um die Bürger zu entlasten. “Die Verkehrsministerkonferenz sieht die stetig steigenden Kosten für den Erwerb eines Führerscheins als Hemmnis für die individuelle Mobilität, dies gilt insbesondere in ländlichen Gebieten mit einem eingeschränkten Angebot an Leistungen des öffentlichen Personennahverkehrs”, heißt es in dem Beschluss der Verkehrsministerkonferenz.

    https://www.tagesschau.de/inland/verkehrsminister-fuehrerschein-kosten-100.html



  • brot@feddit.orgtoich_iel@feddit.orgich🚋iel
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    3 days ago

    Die Meldung ist übrigens eine Ente bzw. FakeNews, leider kommend von der taz: Was die Verkehrsministerkonferenz gefordert hat, ist, durch eine Reform der theoretischen Führerscheinausbildung die Kosten zu senken. Ist ja wirklich nicht mehr zeitgemäß, dass die Leute da zig Stunden für hunderte Euro in so einem Fahrschulbüro hocken und sich pädagogisch schlecht gemachte Inhalte anhören. Das kann man sicherlich auch ohne Präsenzunterricht in Kleingruppen lernen und das senkt dann entsprechend die Kosten.

    Eine entsprechende Änderung einer staatlichen Prüfungsordnung ist aber jetzt keine Subventionierung