Nur mäßig interessant, aber erheiternd: die Macher der Unity-Engine hätten gerne jedes Mal Geld, wenn ein mit der Engine erstelltes Spiel installiert wird. Das Konzept dahinter scheinen die Unity-Macher allerdings selbst noch nicht wirklich durchdacht zu haben. Punkte wie erneute Installationen, kostenlose Bundles, Key Reseller, Raubkopien sowie die grundlegende Datenerhebung lassen darauf schließen.
Unity gibt, Unity nimmt, die können machen, was sie wollen. Jeder Entwickler, der sich so sehr auf Unity verlassen hat, dass diese Nachricht ärgerlich für ihn ist, hat bisher zu wenig über proprietäre vs. freie Software nachgedacht.
Naja, es gibt schon einen Unterschied zwischen normalem Verhalten einer Firma und normalen Preiserhöhungen und dem, was Unity da jetzt macht. Eine normale Preiserhöhung wäre weniger problematisch. Aber das hier ist so als ob Aldi auf die Idee kommt, dir 3,80€ pro Person zusätzlich zu berechnen, wenn du die Erdnüsse mit jemandem teilst und dir dafür eine Kamera ins Wohnzimmer baut. Mit einer Preiserhöhung für Erdnüsse kannst du rechnen, mit dem Kameraerlebnis nicht
Ich würde das Verhalten von Unity als Firma, die proprietäre Software kostenlos zur Verfügung stellt, als komplett normal bezeichnen. Genau so könnten sie ab heute für die Nutzung ihrer Software 1000 € pro Monat verlangen und damit alle Projektdateien von armen Entwicklern nutzlos machen. Die Magie von proprietärer Scheiße, alle Freiheiten der Firma, keine Freiheit für den Nutzer.
Dein Beispiel mit den Kameras erinnert mich daran, wie Microsoft mit seinen Kunden umgeht. Wer keine Kamera im Wohnzimmer haben möchte, der sollte sich vielleicht nach Alternativen umgucken.
Wieviele frei Engines gibt es denn die in der gleichen Liga wie Unity spielen?
Godot kommt in letzter Zeit ziemlich gut ran, teilweise ist es jetzt schon simpler
außerdem 100% free
Und am aller wichtigen, open source. Niemand kann Godot je wieder proprietär machen
Unreal hat ein größeres Featureset, ist angenehmer für Künstler zu benutzen und hat ein deutlich vernünftigeres Pricing-Modell (5% deiner Profite mit Unreal-Produkten nach der ersten Million Dollar). Quellcode ist verfügbar, aber ist keine freie Software wie Godot.
Unity ist offensichtlich keine freie Engine. War nie frei und ist jetzt nicht mal mehr kostenlos. Ich würde als Entwickler lieber die hundertste Tetris-Variante programmieren, als meine Zukunft dem guten Willen einer Firma wie Unity anzuvertrauen.
Für mich persönlich ist jede rudimentäre Engine besser als Unity, wenn es freie Software ist.
Ja, und die Bundesregierung könnte theoretisch morgen alle Autos mit Verbrennungsmotor verbieten. Jeder, der sich so sehr auf Verbrenner verlassen hat, dass so eine Änderung ärgerlich für ihn wäre, hat bisher zu wenig über Luftverschmutzung und CO2 Ausstoß nachgedacht.
Es stecken gerne mal einige Jahre Arbeit in einem Spiel. So einfach ist es halt nicht.
Deswegen fahr ich gern Fahrrad. Und würde meine Karriere auch nicht auf Adobe-Produkte aufbauen.
Morgen werden Fahrräder verboten, hast wohl noch nie über Autos nachgedacht. Man kann einfach eine gewisse professionelle Grundstabilität erwarten, von einer Regierung und von einem Software-Anbieter. Diese Entscheidung jetzt auf den Konsumenten zu blamen ist einfach dumm und zeugt nur von Überheblichkeit
Einfach dumm finde ich, dass in deiner Welt die Beziehung von einer Firma zu deren Kunden mit der Beziehung einer Regierung zu deren Bürgern gleichgesetzt wird. Willkommen in der Dystopie.
Und ich bleibe bei meiner Aussage: Wer ein kostenloses Tool nutzt, ohne dessen Herkunft und dahinterstehenden (drohenden) Absichten zu verstehen und damit vielleicht sogar Jahre an Entwicklungszeit in den Sand setzt, der hat das System proprietärer Software nicht verstanden. Definitiv muss mehr darüber gesprochen und gelehrt werden, auch an Apple-/Microsoft-verseuchten Schulen. Was ist an meiner Meinung überheblich?
Und dein Auto-Beispiel fand ich einfach unsinnig, daher meine lapidare Fahrrad-Antwort darauf.