Tino Chrupalla: Blutanalyse ergibt keinen Hinweis auf Vergiftung
www.spiegel.de
Bei den Ermittlungen im Fall Chrupalla gibt es neue Erkenntnisse. Im Blut des AfD-Chefs fanden sich nach seinem Zusammenbruch in Ingolstadt laut einer Analyse keine toxischen Substanzen.

Na so eine Überraschung aber auch. Hätte ja echt keiner erwartet, dass die von der AfD beschworene “Bedrohungslage” und der mutmaßliche “Anschlag” nur Lügen waren, um die Schlagzeilen zu dominieren - 4 Tage vor den Wahlen in Hessen und Bayern.

Gratis PR ohne rechtliche Konsequenzen.

  • phr0g@lemmy.worldDeutsch
    1917·
    1 year ago

    Na ja, wir haben jetzt a.) Symptome und b.) eine Einstichstelle, beides ärztlich bestätigt. Bei einer Blutanalyse kann man dagegen nur das finden, wonach man explizit sucht, und es gibt buchstäblich hunderte Substanzen, die prinzipiell geeignet sind, die beschriebenen Symptome auszulösen.

    In den meisten Fällen ist die alleinige Laboranalytik nur begrenzt hilfreich. Schnell verfügbare Standardtests, die die häufigsten Medikamente oder Missbrauchssubstanzen identifizieren (häufig Drogenscreening genannt), sind nur qualitativ aber nicht quantitativ. Diese Tests können falsch-negative oder falsch-positive Ergebnisse liefern und nur eine beschränkte Anzahl von Substanzen nachweisen.

    https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/verletzungen,-vergiftungen/vergiftung/allgemeine-grundlagen-zu-vergiftungen

    Der Spiegel-Artikel suggeriert eine Bedeutung der Blutanalyse, die diese in Wirklichkeit gar nicht bietet. Das ist unseriös und schlechter Journalismus, egal ob man die AfD jetzt mag oder nicht.

    • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.deDeutsch
      39·
      1 year ago

      Naja, das finde ich jetzt etwas albern. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass ein hochgradig versierter Giftmischer, der alle Substanzen kennt, auf die üblicherweise getestet wird, sich hier eine spezielle eher unbekannte Substanz raussucht um Chrupalla damit zu vergiften damit er

      Übelkeit, Krämpfe und Schwindel

      als Symptome bekommt. Dazu müsste der Täter ja auch noch hochgradig versiert sein, unauffällig vermeintliche Substanzen zu applizieren, da niemand der umstehenden Personen, Chrupalla selbst und seine Personenschützer irgendetwas mitbekommen haben, bis Chrupalla behauptet einen Schmerz gespürt zu haben.

      Das Risiko, bei einem versuchtem Attentat entdeckt zu werden, steht überhaupt nicht im Verhältnis dazu, Chrupalla für ein paar Tage ins Krankenhaus zu bringen.

      • Haven5341@feddit.deDeutsch
        24·
        1 year ago

        Zumal:

        wird die in der Anamnese durch die Ärzte niedergelegte Schilderung, bei einer politischen Veranstaltung sei Herr Chrupalla »beim Selfies schießen in einer Menschenmenge mit einer Spritze in den rechten Oberarm gestochen worden«, durch keine der bislang vorliegenden Zeugenaussagen bestätigt – nicht einmal durch die Aussage von Chrupalla selbst. Bislang hat demnach auch kein Zeuge ausgesagt, wahrgenommen zu haben, dass Chrupalla mit einer Spritze gestochen oder anderweitig körperlich angegangen wurde.

        • Flipper@feddit.deDeutsch
          6·
          1 year ago

          Naja es wurde schon ein Attentat mit einem Regenschirm begangen um Rizin zu verabreichen. Sollte sich allerdings wir die Mühe gemacht haben das so extrem gut zu verstecken, dann wäre das richtiges Gift und er nicht mehr auf der Intensiv, sondern in der Gerichtsmedizin angekommen.

          Meine Theorie: dem sitzt einfach ein Furz quer.

    • Lhianna@feddit.deDeutsch
      25·
      1 year ago

      Die Symptome können aber auch durch eine Angstattacke entstanden sein. Er kann sich ja durchaus auch an etwas gestochen haben und daraufhin eine solche bekommen haben. Wäre in meinen Augen völlig nachvollziehbar.

    • JoKi@feddit.deDeutsch
      23·
      1 year ago

      Bei der Einstichstelle handelt es sich wohl eher um eine Einordnung von Chrupallas Beschreibung und nicht um eine Feststellung:

      In einem vorläufigen Arztbrief, den Chrupallas Büro der Deutschen Presse-Agentur zur Einsicht zur Verfügung gestellt hat, ist sowohl von einer „intramuskulären Injektion“ als auch an anderer Stelle von einer „Infektion mit unklarer Substanz“ die Rede. Auch ein „Nadelstich“ am rechten Oberarm wird beim körperlichen Untersuchungsbefund erwähnt.

      Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Ermittlerkreisen erfuhr, hat die Polizei inzwischen dazu auch den behandelnden Arzt befragt. Dem zufolge handelt es sich bei dem Wort um eine Beschreibung des Verletzungsbilds auf Grundlage von Chrupallas Angaben, nicht um eine tatsächliche Feststellung eines erfolgten Nadelstichs.

      https://www.merkur.de/politik/afd-chrupalla-krankenhaus-ingolstadt-angriff-nadel-bericht-details-wahlkampf-bayern-zr-92563022.html>>

    • gencha@feddit.deDeutsch
      161·
      1 year ago

      Vermutlich hat er sich selbst Marijuana gespritzt, kam auf dem Trip nicht klar und musste sich dann irgendwie rausreden. Für mich ist der Fall geklärt.